Juli 2025: Deponie Gaschwitz und Crostewitzer Höhe
Am 05.07.2025 war es heiß – aber Birds finden wir noch heißer! Darum trafen sich 26 motivierte Birder*innen um 8 Uhr am S-Bahnhof Gaschwitz, voller Vorfreude auf den gemeinsamen Spaziergang. Auch dieses Mal konnten wir gleich mehrere neue Gesichter bei unserer Veranstaltungsreihe willkommen heißen.
Ein Pärchen Hausrotschwänze, das direkt am Bahnhof brütete, fütterte fleißig seinen Nachwuchs. 🐛 Wir hielten gebührend Abstand, wurden aber trotzdem sehr genau beobachtet. Vermutlich waren die knicksenden und knackenden Vögel ganz froh, als sich die vielen Menschen auf den Weg machten.

Weit kamen wir allerdings nicht, denn schon auf der anderen Straßenseite entdeckten wir ein Mehlschwalbennest und freuten uns über die kleinen Knopfaugen, die neugierig über den Nestrand schauten. Nicht weit entfernt saß ein Turmfalke auf einem Funkmast und hielt vermutlich Ausschau nach seinem Frühstück.

Der Kommentar „Lustig, das hört sich an wie ein Pfau, aber das kann ja gar nicht sein!“ alterte dann recht schlecht, als plötzlich zur Überraschung aller tatsächlich ein Pfau um die Ecke kam! Er lief zielstrebig die Straße entlang und verschwand hinter dem Zaun einer Auffahrt, wo er vermutlich zu Hause war. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet! Und unsere Artenliste war um ein Highlight reicher. 🦚

Weiter ging es zu den Lachen auf dem Gelände der ehemaligen Deponie Gaschwitz. Und selbstverständlich mussten wir davor wieder einen Stopp einlegen, um einen freisitzenden Neuntöter zu bewundern. Ein Stück weiter begrüßten uns zwei Graugänse im Überflug, ein erster Hinweis auf die zahlreichen Wasservögel, die uns noch erwarten sollten.


An den Lachen angekommen, hörten wir einen Rohrsänger, vielleicht einen Teichrohrsänger? Wir waren uns anfangs nicht ganz sicher, später konnten wir den Gesang aber sicher zuordnen. Jemand stellte ein Spektiv auf und die Freude war groß: Da, ein Kiebitz! Aber auch Silberreiher, Zwergtaucher, Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Rothalstaucher, Löffelenten und Reiherenten konnten durch das Spektiv bewundert werden – zumindest von denen, die groß genug waren, um über die hochgewachsenen Uferpflanzen hinwegzuschauen (das nächste Mal wird die Organisatorin sich einen Hocker einpacken 🥲). In Ufernähe ließen sich jedoch auch gut Vögel beobachten: wir konnten den winzigen Küken von Zwergtauchern beim Tauchen zuschauen und eine Kolbenenten-Familie entspannte sich nahe bei uns auf dem Wasser.

Doch bald darauf versetzten uns ganz andere Tiere in Staunen: Jemand entdeckte einen Laubfrosch! Und sobald wir einmal unseren Blick für die winzigen, schillernd grün leuchtenden Amphibien geschärft hatten, entdeckten wir sie überall. Wir freuten uns riesig über die daumengroßen Winzlinge und konnten uns kaum sattsehen. Für viele war es die erste Sichtung eines Laubfroschs. Umso schöner, da diese Art bei uns leider immer seltener wird. Offenbar fühlten sie sich im Sonnenlicht richtig wohl! ☀️


Irgendwann gelang es uns doch, uns von ihrem Anblick loszureißen und unsere Runde fortzusetzen. Über uns kreisten zwei Weißstörche, doch was war das? Die obligatorische "Großmöwe (unbestimmt)", die bei keinem Birding-Treff fehlen darf! 😃 Auf den weitläufigen Wiesen hielten wir Ausschau nach der Goldammer, deren typischer Ruf „si-si-si-si-si zii-düüüh" schon zu hören war (Merksatz: "Wie, wie, wie hab ich dich liiieb“). Und tatsächlich, mit etwas Geduld entdeckten einige von uns die Goldammer, wie sie über uns im Baum saß und ausdauernd sang.

Auch die Feldlerchen meldeten sich immer wieder zu Wort und das in der Luft segelnde Rohrweihen-Männchen stattete uns einen kurzen Besuch ab. Manche von uns beschäftigten sich außerdem mit den vielen Insekten, die sich an Blüten und Disteln labten. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele Arten sich auf wilden und naturbelassenen Flächen tummeln.

Langsam aber sicher dachten wir uns: „It’s a wrap“, denn es wurde inzwischen ganz schön warm und viel Schatten bietet das Deponiegelände leider nicht. Also machten wir uns auf den Rückweg, nicht ohne noch weitere tolle Sichtungen zu machen: eine singende Gartengrasmücke, eine Singdrossel und ein leuchtendes überfliegendes Pirol-Männchen. An diese schönen gemeinsamen Erlebnisse – 47 Vogelarten, Laubfrösche und unzählige Insekten – werden wir uns gerne zurückerinnern. Am Schluss wurden noch Handynummern ausgetauscht, um die neuen Teilnehmer*innen in unsere WhatsApp-Gruppe aufzunehmen: heute konnten wir die beachtliche Schwelle von 100 Mitgliedern knacken! 🤓 Einige von uns kehrten noch im Gasthof zu einem kühlen Getränk ein, andere nahmen die S-Bahn zurück in die Stadt – und alle freuen sich schon jetzt auf das nächste Mal!
Vogelartenliste
- 39
- ≥ 2
- 1
- 1 (Ja, wir konnten es auch erst kaum glauben 😉)
- 7
- 2
- ≥ 6
- 1
- 6
- ≥ 8
- ≥ 1
- 3
- 3
- 1
- 1
- 6
- 3
- 5 (Brutnachweis C12)
- ≥ 4 (Brutnachweis C16)
- Großmöwe, unbestimmt 1
- ≥ 4
- ≥ 3
- 2
- ≥ 8
- ≥ 50
- 4
- ≥ 4
- 2
- ≥ 1
- 1
- ≥ 6
- 4
- 5
- 2
- 1
- 1
- 2
- 3
- 1
- 1
- ≥ 4
- ≥ 5
- 3
- 1 (Wiesenschafstelze)
- 1
- 2
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1



















































