September 2025: Clara-Zetkin-Park
Anfang September ist eine der ruhigsten Zeiten im Vogeljahr: Die Brutzeit ist bei nahezu allen Arten vorbei und der Vogelzug wird erst in den nächsten Wochen so langsam Fahrt aufnehmen. Unter diesen Vorzeichen ist es ja geradezu naheliegend, den Birding-Treff in das größte Naherholungsgebiet innerhalb der Stadt Leipzig zu legen. Dorthin, wo es gerade in den wärmeren Monaten viele Leute zieht, um das Wetter und die Stadtnatur zu genießen: den Clara-Zetkin- und den Johannapark.

So treffen sich um 08:00 Uhr sage und schreibe 33 motivierte Birder*innen an der Clara-Zetkin-Statue. Der jüngste Gast ist gerade mal gut ein Jahr alt und kommt damit vermutlich automatisch in den Genuss, die meisten „Lifer“ der Runde zu haben (als „Lifer“ bezeichnet man die Beobachtung einer Art, die man das erste Mal im Leben sieht). Für einen neuen Teilnahmerekord fehlen leider 6 Personen, aber für einen Septembermorgen ist das eine stattliche Zahl, über die wir uns enorm freuen – auch weil wieder eine Reihe neuer Gesichter dabei sind.

Nach der üblichen Einführung setzt sich die Gruppe neugierig in Bewegung und kommt nur wenige Meter, ehe eine Reihe Mandarin- und Stockenten sowie Bläss- und Teichhühner die Blicke fesseln. Wir können den Nachwuchs bei der Nahrungssuche beobachten, ebenso kleinere und größere Zankereien zwischen Teichhühnern, die sich quer über den Teich jagen, und Mandarinenten während der Mauser. Eine siebenjährige Nachwuchs-Birderin verfolgt das Geschehen mit großem Interesse, während ihre Eltern alle Beobachtungen sorgfältig in ihr Birding-Heft eintragen.

Nachdem die Gruppe es nach gefühlten Stunden endlich geschafft hat den ersten Teich hinter sich zu lassen, werden wir Augenzeug*innen eines waschechten Nachbarschaftsstreits: Ein Eichelhäher wird von einer Rabenkrähe attackiert und soll offenbar von seinem Rastplatz auf dem Ast einer Linde vertrieben werden. Das gelingt zunächst, doch der Eichelhäher lässt sich so schnell nicht entmutigen und kehrt nach jedem Angriff der Krähe wieder zu seinem Rastplatz zurück, bis diese schließlich das Interesse verliert.

Ein paar Schritte weiter zeigt sich noch ein Sommergoldhähnchen von seiner besten Seite. Es lässt sich ausgiebig von uns beobachten und die "Sonnenbrille", welche sie deutlich vom Wintergoldhähnchen unterscheidet, ist sehr gut zu erkennen.

Zuletzt sei angemerkt, dass sich ein Trend abzeichnet, der für viel Besorgnis und Verunsicherung sorgt: es ist nun der zweite Birding-Treff in Folge, bei dem keine „Großmöwe, unbestimmt“ beobachtet werden konnte. So blicken abschließend alle mit großer Hoffnung in Richtung des Birding-Treffs im Oktober, auf das dieser „Fluch“ durchbrochen werden kann.
Artenliste
- > 20, teilweise hybrid
- > 10, teilweise juvenil
- 1
- > 5, teilweise juvenil
- > 5
- > 10
- > 10
- 2
- 1
- 5
- 2
- 5
- > 20
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 2
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1
- 1



























