Mai 2024: Schönauer Lachen
Am Morgen des 4. Mai 2024, nach einer regnerischen Nacht, trafen wir uns um 9 Uhr zu unserer Wanderung im Gebiet der Schönauer Lachen. Zur Vogelbeobachtung eigentlich viel zu spät, hatten wir trotzdem einige sehr interessante Sichtungen. Das Wetter war zunächst noch kühl und bewölkt, doch im Laufe des Vormittags sollte es heiß werden. Unsere Gruppe bestand aus 16 begeisterten Vogelgucker*innen, die sich am Treffpunkt an der Ecke Horburger/Lyoner Straße versammelten. Schon auf dem Weg dorthin wurden wir von den Gesängen der Nachtigallen begleitet, deren laute melodische Stimmen den gesamten Spaziergang über präsent bleiben sollten.
Am Treffpunkt angekommen, erfreuten uns Stare und der Ruf des ersten Kuckucks. Von dort aus begaben wir uns zur Schönauer Wiesenlache, wo wir den verspielten und variablen Gesang eines Gelbspötters vernahmen. Er beglückte uns auch mit der Imitation eines Turmfalken.

Weiter ging es hoch auf die Rückmarsdorfer Halde, von der aus wir eine hervorragende Aussicht auf die Kiesgrube hatten. Hier konnten wir Haubentaucher beobachten, während ein weiterer Kuckuck über uns hinwegflog. Das frische Frühlingsgrün bot eine herrliche Kulisse, erschwerte jedoch die Sicht auf die Vögel. Umso wichtiger war es, den Vogelstimmen zu lauschen und diese zu erkennen! Wir identifizierten Mönchsgrasmücken, Klappergrasmücken, Gartengrasmücken und Fitisse anhand ihrer charakteristischen Rufe. Während der Wanderung tauschten wir uns darüber aus, wie jede*r von uns Vogelstimmen lernt. Da jede Person in der Gruppe etwas andere Vorerfahrungen hatte, konnten wir auch viel voneinander lernen. Eine Goldammer zeigte sich uns dann auf einem abgestorbenen Ast und sang ihr Lied. Der Merkspruch dazu lautet: „Wie, wie, wie hab ich Dich liiiiiieb.“


Unser weiterer Weg führte uns durch das dichte Grün hinunter zum Ufer der Kiesgrube Rückmarsdorf, wo uns das absolute Highlight des Tages erwartete: ein unüberhörbar singender Drosselrohrsänger. Wir konnten ihn mehrere Minuten lang bewundern und ausgiebig fotografieren.
Leider fanden wir auch eine Menge Müll auf unserer Wanderung, darunter eine Kühlschranktür und Leuchtmunition. Eine Müllsammeltüte war am Ende unserer Wanderung voll, so konnten wir zumindest einen kleinen Beitrag zur Sauberkeit unserer Natur leisten.
An der Schönauer Sumpflache entdeckten wir eine Flussseeschwalbe und hörten den weniger bekannten Ruf eines weiblichen Kuckucks. Eine besonders niedliche Entdeckung war ein Grauganspaar mit ganz kleinen Jungtieren, sogenannten Gösseln.



Entlang der Gleise der Museumsbahn begegneten wir einer Zauneidechse. Über uns kreiste ein Mäusebussard, und wir wurden vom Krächzen der Kolkraben begleitet. Bereits auf dem Rückweg Richtung Schönauer Wiesenlache und bei mittlerweile sonnig heißem Frühlingswetter entdeckten wir einen Neuntöter auf seinem Ansitz, der auch ausgiebig bestaunt und fotografiert wurde.
Zum Abschluss unserer Wanderung tauschten wir uns noch einmal über unsere Beobachtungen aus und freuten uns über die zahlreichen eindrucksvollen Erlebnisse des Tages. Die Schönauer Lachen haben mit ihrer vielfältigen Vogelwelt begeistert, und wir waren uns einig, dass wir bald wiederkommen werden.
